Schwerer Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person

LKW Unfall auf der Autobahn – schwierige Rettung eines LKW-Fahrers

Am Donnerstag wurden die Feuerwehren Rosbach und Rodheim zu einem schweren Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen auf die Bundesautobahn A5 alarmiert. Kurz hinter der Auffahrt Friedberg in nördlicher Richtung war ein LKW-Fahrer auf einen Mulden-LKW, der Erde geladen hatte, aufgefahren und im Fahrerhaus eingeklemmt. Ein PKW konnte nicht mehr bremsen und fuhr auf den hinteren LKW auf.

Da nach der ersten Rückmeldung des Rettungsdienstes von mehreren eingeklemmten Personen ausgegangen werden musste, ließ der Rosbacher Zugführer Matthias Maurer noch auf der Anfahrt die Wehren aus Ober- und Nieder Wöllstadt sowie den Rüstwagen aus Bad Nauheim nachalarmieren.

Versorgung des Verletzten von der Rettungsplatform aus

An der Einsatzstelle wurde dann, nach Rücksprache mit dem bereits eingetroffenen Rettungsdienst, die Rettung des eingeklemmten LKW-Fahrers mit hydraulischem Rettungsgerät vorbereitet. Von einer mobilen Arbeitsbühne aus konnte der LKW-Fahrer durch den Rettungsdienst erstversorgt werden, während die Feuerwehrleute aus Rosbach und Rodheim alle Geräte für die Rettung bereitstellten. Die Feuerwehr Ober-Wöllstadt stellte den Brandschutz an der Einsatzstelle sicher, da auch Diesel und Öl ausliefen und dieses sich durch Funken oder Kurzschlüsse leicht entzünden kann.

Das Fahrerhaus verkeilte sich in der Mulde

Nach der Erstversorgung des Fahrers wurde der vordere LKW nach vorne weggefahren, um am aufgefahrenen LKW genügend Platz für die technische Rettung zu schaffen. Gesamteinsatzleiter – Kreisbrandinspektor Lars Henrich – koordinierte die Absprachen zwischen den Notärzten, dem Rettungswagenpersonal und der Feuerwehrführung und unter genauer Beobachtung von mehreren Stellen aus wurde der vordere LKW langsam nach vorn bewegt. Da sich das Fahrerhaus in der Mulde verkeilt hatte musste die Fahrt mehrfach unterbrochen werden, um die Lage neu zu beurteilen und Scheiben und Blech zu entfernen.

Ziehen des Vorderbaus des LKW

Nachdem die LKW getrennt waren konnte die Fahrertür entfernt und der vordere Holmen des Fahrerhauses abgetrennt werden. Danach wurde mittels Kettenzug am hydraulischen Spreizgerät der gesamte vordere LKW-Teil an der Lenksäule nach vorn gezogen, um die Beine des Fahrers zu befreien. Unter ständiger Beobachtung der Notärzte wurde der LKW-Fahrer dann aus seinem LKW gerettet und wurde zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht.

Ablöschen des Feuers und Versuch den Motor zu stoppen

Dass die Vorbereitung auf ein entstehendes Feuer wichtig ist, wurde bei diesem Einsatz bestätigt. Während des Ziehens sprang – vermutlich wegen eines Kurzschlusses – plötzlich der Motor des LKW an und aus dem Motorraum kamen Funken und Rauch heraus. Mittels Kohlendioxid-Feuerlöscher wurde versucht das Feuer zu löschen und den Motor abzustellen, indem der Sauerstoff verdrängt wird – das gelang leider nicht.

 

NAch der Rettung des Fahrers sieht man das Ausmaß des Unfalls

Der stellvertretende Stadtbrandinspektor von Rosbach Martin Schneider, der die Führung der Feuerwehreinheiten übernahm, sagte nach dem Einsatz: „Der Fahrer des LKW hat sehr viel Glück gehabt, trotz der starken Schäden und Verformung des Fahrerhauses wurde er nur leicht verletzt. Die ersten Meldungen über mehrere eingeklemmte Personen bestätigte sich zum Glück nicht, es mussten aber mehrere Verletzte vom Rettungsdienst versorgt werden.“

 

Nach etwa zwei Stunden war der Einsatz für die Feuerwehr beendet und die Einsatzstelle wurde an die Autobahnpolizei übergeben. Die etwa 35 Feuerwehrleute, Besatzungen der fünf Rettungswagen sowie alle Notärzte und Rettungsdienstleiter konnten die Einsatzstelle verlassen. Die vollgesperrte Autobahn wurde kurze Zeit später von der Polizei teilweise wieder freigegeben.