F 3 – Brand in Sondergebäude

Feuer in Lagerhalle – Großeinsatz für die Feuerwehr

Um kurz vor 13:00 Uhr wurden zunächst die Feuerwehren Rodheim, Rosbach sowie Ober- und Nieder-Wöllstadt und die Drehleiter aus Friedberg in die Rosbacher Raiffeisenstraße gerufen. Zusätzlich wurde ein Rettungswagen an die Einsatzstelle beordert. Die erste Meldung war „Maschinenbrand in Lagerhalle eines kunststoffverarbeitenden Betriebs“. Als die ersten Kräfte der Wehr Rosbach auf der Anfahrt waren, war bereits eine deutliche Rauchentwicklung über dem Industriegebiet zu sehen und an der Einsatzstelle schlugen die Flammen aus einem Tor heraus.

Da bereits jetzt klar war, dass die Halle in Vollbrand stand wurde das Einsatzstichwort auf „Feuer 3“ erhöht und die Feuerwehren Friedberg Kernstadt und Ockstadt sowie eine zweite Drehleiter und der Abrollbehälter Atemschutz aus Bad Nauheim nach alarmiert. Parallel wurden die Wehren Rosbach und Rodheim nochmals alarmiert, damit sich weitere Einsatzkräfte auf den Weg in die Feuerwehrhäuser machen konnten.

Halle in Vollbrand zu Beginn des Einsatzes Urheber Wiesbaden112.de

Unter der Einsatzleitung von Stadtbrandinspektor Clemens Harff hatten die ersten Einsatzkräfte vor Ort zunächst die Aufgabe die umliegenden Gebäude zu schützen und mit Eintreffen weiterer Kräfte konnte dann auch die Brandbekämpfung von außen aufgenommen werden. Von drei Seiten wurden mehrere Strahlrohre vorgenommen und die beiden Drehleitern bekämpften das Feuer von oben. Durch die massive Rauchentwicklung konnten die Arbeiten nur unter schwerem Atemschutz durchgeführt werden, sodass aus allen beteiligten Wehren alle verfügbaren Atemschutzgeräteträger zusammengezogen wurden.

Die Messgruppe der Feuerwehr Friedberg wurde durch den Kreisbrandinspektor, der zwischenzeitlich die Einsatzleitung übernommen hatte, mit zwei Messfahrzeugen zur Einsatzstelle beordert und führte Schadstoffmessungen in den umliegenden Straßenzügen aus. Außerdem wurden die WarnAPP HessenWarn und NINA ausgelöst und die Bevölkerung wurde vorsichtshalber aufgefordert Türen und Fenster geschlossen zu halten. Glücklicherweise konnten bei den Messfahrten keine gefährlichen Konzentrationen von Schadstoffen nachgewiesen werden. Das Lagezentrum im „Hessischen Ministerium des Innern und für Sport“ wurde informiert und das zuständige Regierungspräsidium telefonierte mit der Einsatzleitung, um sich ein Bild der Lage zu verschaffen.

Zwischenzeitlich richteten die Einsatzkräfte auf dem Gelände des Bauhofs eine Verpflegungs- und Ruhestation ein und die Besatzung des Abrollcontainers Betreuung der Wehr Bad Vilbel bereitete warme Kartoffelsuppe und Würstchen zu. Am frühen Nachmittag informierte sich Bürgermeister Steffen Maar bei der Einsatzleitung über den Einsatz und der erste Stadtrat Stephan Schmidthals konnte später nach einer ersten Begehung der Einsatzstelle an einer der Lagebesprechungen teilnehmen.

Eine der Lagebesprechungen der Einsatzleitung und der Abschnittsleiter

Als gegen 17:00 Uhr das Feuer eingedämmt war und keine Gefahr der Ausbreitung mehr bestand, wurde die letzte Lagebesprechung mit Einsatzleiter, den Führungsassistenten und den 5 Abschnittsleitern durchgeführt. Danach wurden 2 Einsatzabschnitte „Brandbekämpfung“ und der Abschnitt „Messen“ aufgelöst und der Abschnitt „Personalbereitstellung“ in den Abschnitt 1 integriert. Die weiteren Maßnahmen konzentrierten sich nun auf das Ablöschen der einzelnen Brandherde und die ersten Einsatzkräfte aus Friedberg, Ockstadt und Wöllstadt sowie die Bad Nauheimer Drehleiter wurden aus dem Einsatz entlassen. Etwa eine Stunde später konnte auch die Wehr Rodheim und die ersten Fahrzeuge der Wehr Rosbach die Einsatzstelle verlassen.

Rauchentwicklung über den zwei verbliebenen Brandherden in der Halle

Gegen 19:00 Uhr wechselte die Einsatzleitung erneut, um Ruhepausen für die Führungskräfte zu schaffen. Der stv. Stadtbrandinspektor Martin Schneider führte die verbliebenen zwei Rosbacher Fahrzeuge und die Friedberger Drehleiter weiter und „man „wir konzentrierten uns auf zwei immer wieder auflodernde Brandherde“, sagte er später und ergänzte „mit dem Knickleiterteil der Drehleiter wurde in die Halle „eingetaucht“ und Dachbleche zur Seite geräumt, um an darunter brennendes Material zu kommen – mit Erfolg, die Glutnester wurden schnell abgelöscht“. Außerdem wurde nochmal ein Trupp unter Atemschutz im Bürotrakt eingesetzt, um hier Glutnester im Dachbereich abzulöschen.

Vorbereitungen für den Schaumeinsatz laufen an

Parallel liefen die Vorbereitungen für den Einsatz von Löschschaum in einer anderen Hallenecke, da hier bisher kein nachhaltiger Löscherfolg zu verzeichnen war. Das Gebäudetor wurde mit Paletten und einer Plastikplane ca. 1 Meter hoch verschlossen und ausreichend Schaummittel an die Einsatzstelle gebracht. Gegen 21:30 Uhr begannen die Einsatzkräfte den letzten brennenden Bereich der Halle mit Löschschaum abzudecken. Als um 22:00 Uhr die Einsatzleitung wieder an den Stadtbrandinspektor übergeben wurde, konnte Feuer aus gemeldet werden. Später wurde die Schaumdecke noch einmal erneuert und gegen 23:30 Uhr traten die letzten Einsatzkräfte die Rückfahrt ins Feuerwehrhaus an.

Bei allen beteiligten Feuerwehren war nach der Rückfahrt noch einiges zu tun, so mussten Fahrzeuge gesäubert, neue Atemschutzgeräte verlastet, Schläuche und Brandschutzkleidungen gewaschen und andere Verbrauchsmaterialien aufgefüllt werden. Die letzten Arbeiten zogen sich bis in den späten Samstagnachmittag und auch an den nächsten Werktagen wird noch einiges zu tun sein.

Die Feuerwehr der Stadt Rosbach v. d. Höhe bedankt sich bei allen Einsatzkräften für die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit bei diesem außergewöhnlichen Einsatz.

Ein Teil der Bilder wurde uns freundlicher Weise zur Veröffentlichung von „Wiesbaden112.de“ zur Verfügung gestellt