Zusammen mit der Jugendfeuerwehr, dem Musikverein Harmonie und dem Tanzsportverein Chapeau Claque hatten die Eintracht-Sänger fürs Wochenende im Bürgerhaus zu einer Informationsveranstaltung unter dem Titel „Singen, Blasen, Tanzen, Löschen“ eingeladen.
„Manche Eltern investieren viel Geld in die Freizeit-Aktivitäten ihrer Kinder und scheinen gar nicht zu wissen, dass es bei uns ein preiswertes und qualitativ hochwertiges Angebot gibt“, sagte Daniela Muhle vom Gesangverein Eintracht.
„Wir wollten mal zeigen, was wir in der Jugendarbeit so alles drauf haben“, sagte der Eintracht-Vorsitzende Axel Pfadenhauer. Bereits um 11 Uhr, als Bürgermeister Detlef Brechtel die über fünfstündige Veranstaltung eröffnete, gaben die „Goldkehlchen“ unter der Leitung von Laurie Reviol sowie Musikanten der Harmonie mit ihrer Dirigentin Ingunn Woltz eine hörenswerte Kostprobe ihres Könnens. In Workshops, bei Vorführungen und bei Bastelaktionen hatten Eltern und Kinder einen ganzen Tag lang Gelegenheit, die Kinder- und Jugendarbeit der Rodheimer Vereine zu entdecken.
„Wer Freude an einem Holz- oder Blechblasinstrument hat und es erlernen will, muss nicht gleich mit einer Anschaffung anfangen“, erläuterte Gisela Haag. Der Verein verfüge über genügend Leihinstrumente, die kostenlos zur Verfügung gestellt würden. „So kann man erst einmal in Ruhe ausprobieren, welches Instrument zu einem passt.“ Am Sonntag standen mehrere blank geputzte Instrumente bereit, und immer wieder griff ein Sprössling danach, um ihnen einen Ton zu entlocken. Geduldig gaben die erwachsenen Profis Hilfestellung. Für 34 Euro Jahresbeitrag kann eine ganze Familie im Verein musizieren. Ob Schlagzeug oder Keyboard, ob Tenorhorn, Klarinette oder Trompete – die Angebotspalette ist vielfältig.
Vielfältig im Repertoire, dafür aber einfach bei der Bereitstellung und dem Transport des „Instruments“, geht es beim Gesangverein zu. „Meine Stimme habe ich immer und überall dabei. Ich muss nur lernen, etwas aus ihr herauszuholen“, schmunzelt Axel Pfadenhauer. Mit Laurie Reviol habe man einen Glücksgriff getan. „Sie ist eine ausgezeichnete Gesangspädagogin, die ihr Metier von der Pike auf versteht“, lobt er. Beim Workshop am Nachmittag, zu dem rund ein Dutzend Kinder gekommen ist, ist dies zu spüren. Die faszinierenden Sing- und Rhythmus-Übungen bereiten dem Sänger-Nachwuchs (der teilweise zusammen mit den Eltern erschienen ist) einen Riesenspaß. Eine Mutter erkundigt sich nach dem Jahresbeitrag für die „Goldkehlchen“ – gerade mal 20 Euro.
„Die Kinder haben immer weniger Zeit“
Dass die Zahl der Mitgliedschaften in allen vier Vereinen, die sich vorstellten, trotzdem recht überschaubar ist, erklärte sich Herrmann Krämer von Chapeau Claque so: „Wenn die Kinder auf die weiterführende Schulen kommen, haben sie weniger Zeit für Vereinsaktivitäten.“ Längere Fahrzeiten, mehr Schulstunden und Hausaufgaben sowie höhere Anforderungen ließen die Freizeit der jungen Sänger, Musikanten oder Tänzer arg schrumpfen. „Es könnten mehr sein.“
Und während der Nachwuchs der Twirling-Tanzgruppe mit einem flotten Piratentanz die Bühne eroberte, waren vor der Tür Lars und Lorenz von der Jugendfeuerwehr dabei, an einem Löschfahrzeug die technische Ausrüstung zu erklären. Aufmerksam hörte eine fünfköpfige Familie zu, als Lorenz eine Düse zur Hand nahm und in klaren Worten deren Funktion beschrieb. An einem roten Spind nebenan hängt ein Schild: „Dies könnte dein Spind werden!“ Lorenz ist schon lange bei der Jugendfeuerwehr. Bei vielen Veranstaltungen hat er sich schon engagiert und jedes Mal viel Spaß dabei gehabt. Nun hofft er auf viele neue Kameraden.
„Ein Verein ist der Schlüssel für jede Integration“, sagt auch Daniela Muhle. Besonders an Orten, an denen – wie in Rodheim – neue Baugebiete ausgewiesen wurden und wo viele Neubürger sich ansiedeln, habe die Vereinsarbeit eine wichtige Funktion. Krämer ergänzte: „Wir haben hier vor Ort ein so großes Spektrum, da dürfte für jedes Kind und jeden Erwachsenen etwas dabei sein.“
Der Text wurde uns freundlicherweise von Frau Halaczinsky zur Verfügung gestellt.